Zakia Sawir, Afghanistan

Nach Bruch der Kiefergelenke: Schonhaltung mit Folgen

Die 9-jährige Zakia Sawir aus Afghanistan war vor mehreren Jahren in ihrem Heimatland gestürzt und hatte sich beide Kiefergelenke gebrochen. 

Aufgrund der fehlenden fachärztlichen Betreuung vor Ort und der bestehenden Schmerzen hatte sie danach viele Wochen den Unterkiefer kaum bzw. nicht bewegt und nur sehr eingeschränkt den Mund geöffnet. Diese Schonhaltung hat dazu geführt, dass die Kiefergelenke auf beiden Seiten in Fehlstellungen verheilten und dabei das Kiefergelenk komplett an der Schädelbasis verknöchert war. In der Folge war der Kiefer nicht mehr beweglich, und die Zähne konnten nicht mehr auseinandergebracht werden. 

Die kleine Zakia Sawir musste sich ausschließlich mit flüssiger Nahrung wie Milch oder Brei ernähren. Diese Einschränkung über mehrere Jahre führte dazu, dass sie deutlich untergewichtig und verzögert entwickelt bzw. gewachsen war. 

In einem mehrstündigen Eingriff gelang es uns 2015 die Kiefergelenke auf beiden Seiten operativ wieder zu mobilisieren, sodass anschließend eine nahezu normale Mundöffnung möglich wurde. Nach der Operation konnte Zakia Sawir innerhalb weniger Tage wieder nahezu normal essen.

Zakia Sawir blühte innerhalb kurzer Zeit nach der Operation auf und wurde ein aufgewecktes und aufgeschlossenes junges Mädchen, das sehr glücklich darüber war, wieder richtig essen und ein normales Leben führen zu können. Zakia Sawir erhielt kostenlos ein Übungsgerät der Firma Atos Medical, mit dem sie die neu erlangte Kieferöffnung weiterhin üben konnte.

Das Team der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Würzburg. – Das Kind wurde in der Klinik zur Behandlung vorgestellt durch Friedensdorf International.

Zakia Sawir, Afghanistan

Universitätsklinikum Würzburg