Sivi, Angola

Überaus glücklich und mit viel Selbstvertrauen heimgekehrt

Der 8-jährige Sivi litt an einer sehr seltenen ausgeprägten Gesichtsspalte. Als Folge dieser Gesichtsspalte fehlte ihm ein großer Teil des Schädelknochens im Bereich der Stirn wo er ein großes knöchernes Loch aufwies. Gleichzeitig fehlte ihm im Bereich der Nase die halbe linke Nasenhälfte, und dort, wo die Nase sich normalerweise befindet, war ein im Durchmesser ca. 4 cm großes Loch, sodass man dort auf die Nasenmuschel schauen konnte. Als Folge dieser Fehlbildung standen die Augen mehr als doppelt so weit auseinander wie sonst üblich (Hypertelorismus).

Sivi wurde uns 2014 über das Friedensdorf vorgestellt und stammt aus Angola. Aufgrund der extrem komplexen Fehlbildung mussten wir zunächst eine umfangreiche Operationsplanung anhand eines dreidimensionalen Schädelmodells durchführen. Nachdem wir die Operation gemeinsam mit unseren pädiatrischen Neurochirurgen im Hause geplant hatten, führten wir dann zunächst in einem ersten Eingriff einen primären Verschluss des Loches im Bereich der Nase durch. Gleichzeitig wurden die Augenhöhlen knöchern umschnitten, sodass die Augen beide näher aneinandergeschoben werden konnten. Diese sehr aufwendige Operation dauerte über 6 Stunden und erforderte einen mehrtägigen Aufenthalt auf der Intensivstation. Zu diesem Zeitpunkt war die Kommunikation mit Sivi noch äußerst erschwert, da er nur portugiesisch sprach.

Wenige Monate später führten wir dann eine zweite Korrekturoperation durch, bei der wir die Nase weiter rekonstruierten. Im Frühjahr 2015 erfolgte dann eine letzte Operation, bei der wir dann in den Bereich des Knochendefekts der Stirn eine große Kunststoffplatte – kostenlos von der Firma Biomed medical zur Verfügung gestellt –   einbrachten. Dadurch ist das Gehirn von Sivi im Bereich der Stirn soweit geschützt, dass er im Falle einer Verletzung z. B. im Rahmen eines Sturzes keine direkte Gehirnschädigung davonträgt. Letztendlich erfolgten dabei noch kleinere Korrekturen im Bereich der Nase.

Nach diesen drei teilweise sehr umfangreichen und komplexen bzw. schwierigen Operationen erhielt Sivi wieder ein weitgehend normales Gesicht. Er kann sich zukünftig auch wieder ohne Scheu in der Öffentlichkeit zeigen. Über sein neu gewonnenes Aussehen war Sivi überaus glücklich und hatte sehr an Selbstvertrauen gewonnen. Überglücklich kehrte er im Mai 2015 in seine Heimat nach Angola zurück.

Das Team der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Würzburg. – Das Kind wurde in der Klinik zur Behandlung vorgestellt durch Friedensdorf International.

Sivi, Angola

Universitätsklinikum Würzburg