Ortiknissa, Usbekistan

Viele Operationen auf dem Weg zu mehr Lebensqualität

Die kleine Ortiknissa, geboren 2003 in Usbekistan, litt unter einer craniofazialen Fehlbildung, einer sogenannten Gesichtsspalte (Tessier 9) und war von Geburt an auf dem linken Auge erblindet. Im Gesicht zeigte sich eine breite Spalte, die sich vom Mund aus bis zur Schädelbasis hinaufzog. In ihrer Heimat war Ortiknissa aufgrund ihrer Gesichts-Fehlbildung stark stigmatisiert und konnte nicht in den Kindergarten gehen oder eine normale Schule besuchen.

Nach der stationären Aufnahme führten wir während ihres Aufenthaltes im Jahr 2012/2013 in drei operativen Eingriffen eine Hypertelorismus-Operation der linken Gesichtshälfte durch. Während dieser Operationen wurde die Gesichtsspalte in der Mitte teilweise entfernt und die knöcherne Orbita (Augenhöhle) zur Mitte hin verlagert. Gleichzeitig wurde durch aufwendige plastische Maßnahmen die Gesichtsspalte im Weichgewebe verschlossen. Während der zweiten Operation begannen wir dann, die nur zur Hälfte angelegte Nase mittels Rippenknorpel zu rekonstruieren. Beim dritten operativen Eingriff konnten wir dann die plastische Rekonstruktion der Nase vorerst abschließen. Ortiknissa kehrte mit deutlich verbesserter Lebensqualität zunächst wieder zu ihren Eltern zurück.

Ortiknissa ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, welch wunderbares intellektuelles Potential in „unseren“ Sorgenkindern geweckt werden kann. Ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land, wo man dem verängstigten Mädchen nur schwer erklären kann, was auf sie zukommt! In den 13 Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland hat Ortiknissa sehr schnell Deutsch gelernt. 

Im März 2017 kam Ortiknissa verabredungsgemäß wieder in unsere Klinik. Sie hatte sich in der Zwischenzeit deutlich weiterentwickelt und ist ein aufgewecktes junges Mädchen geworden, das sogar noch ein wenig Deutsch spricht. Während des stationären Aufenthalts wurde eine weitere Korrektur im Bereich der Nase durchgeführt. Mit Hilfe eines Knorpeltransplantats aus dem Bereich einer Rippe wurde die Nase aufgebaut, um so das Aussehen nochmals zu verbessern.

Das Team der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Würzburg. – Das Kind wurde in der Klinik zur Behandlung vorgestellt durch Friedensdorf International.

Ortiknissa, Usbekistan, mit Betreuerin

Universitätsklinikum Würzburg