Miranda, Angola

Zähne nur zwei Millimeter zu öffnen

Miranda aus Angola wurde im Jahr 2012 geboren. Sie kam 2018 zu uns nach Würzburg.

Mehr als zwei Jahre zuvor war Miranda gestürzt und hatte sich dabei eine Fraktur des linken Kiefergelenks zugezogen. Aufgrund der fehlenden Versorgung in Angola kam es bei ihr zu einer Verknöcherung (Ankylose) im Bereich des Kiefergelenks, was dazu führte, dass ihr Kiefer nicht mehr beweglich war: Sie hatte die Zahnreihen stets komplett geschlossen. Die Zähne konnte sie maximal 2 mm auseinanderbringen bzw. öffnen.

Aufgrund ihrer fehlenden Frontzähne konnte sie sich noch mit Brei und klein gemahlenem Essen ernähren, sodass ihr Wachstum nicht allzu sehr behindert war. An normale Nahrung war für Miranda allerdings nicht zu denken.

Im Dezember 2018 führten wir bei ihr eine Kiefergelenksoperation durch. Dabei wurde der mit der Schädelbasis verwachsene Anteil des Kiefergelenks entfernt und mittels eines Muskel-Fett-Gewebes (Interponat) rekonstruiert. Bereits am nächsten Tag konnte Miranda den Mund wieder normal weit öffnen und zum ersten Mal seit Jahren feste Nahrung zu sich nehmen. Von der Firma Atos Medical wurde uns ein Übungsgerät zur weiteren Nachbehandlung kostenlos zur Verfügung gestellt.

Miranda flog im März 2019 wieder geheilt und glücklich in ihre Heimat zurück.

Das Team der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Würzburg. – Das Kind wurde in der Klinik zur Behandlung vorgestellt durch Friedensdorf International.

Miranda, Angola, mit Betreuer

Universitätsklinikum Würzburg