Maravilha, Angola

In Erinnerung bleibt ihr wunderbares Lächeln

Maravilha litt von Geburt an unter einer ausgeprägt breiten Gesichtsspalte. Gleichzeitig waren beide Augen nicht angelegt, was zu einer massiven Entstellung im Gesichtsbereich führte. Leider wird sie nie sehen können.

Diese breite Gesichtsspalte hatte außerdem zur Folge, dass sie bei der Nahrungsaufnahme und beim Trinken extreme Schwierigkeiten hatte. Dadurch war Maravilha auch für ihr Alter relativ klein und körperlich unterentwickelt.

In zwei schwierigen operativen Eingriffen führten wir im Herbst 2012 und Frühjahr 2013 einen Verschluss der Gesichtsspalte und die Rekonstruktion der Gesichtsweichgewebe durch. Im zweiten Eingriff verschlossen wir dann die extrem breite Gaumenspalte, wodurch Maravilha ein fast normales Aussehen erlangte und endlich über den Mund ernährt werden konnte.

Im Frühjahr 2013 kehrte Maravilha zunächst in ihr Heimatland Angola zurück. 

2017 wurde Maravilha erneut in Würzburg behandelt. Diesmal verschlossen wir ein Restloch im Bereich des harten Gaumens. Dabei handelte es sich um eine kleine Verbindung, ein Loch zwischen Mundhöhle und Nase, wodurch beim Essen und Trinken Nahrung bzw. Flüssigkeit aus der Nase austrat. In einer Operation konnte dieses Loch verschlossen werden, sodass Maravilha nun endlich weitestgehend normal essen kann. 

In derselben Operation wurde durch Prof. Peter Raab aus der orthopädischen Klinik am König-Ludwig-Haus der Universität Würzburg eine Spitzfuß-Deformation im Bereich des rechten Beines operiert. Aufgrund einer Fehlhaltung war es zu einer Verkürzung der Achillessehne gekommen, weshalb Maravilha rechts immer nur auf den Zehenspitzen laufen konnte. Prof. Raab hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, diese Operation kostenlos zeitgleich mit unserer Operation am Gaumen durchzuführen. Er verlängerte dabei die Achillessehne und gipste das Bein ein. Nach mehreren Wochen Gips konnte Maravilha nun nahezu normal laufen. Auch die Kosten für diese Operation und den stationären Aufenthalt wurden von der Bene-Maxilla-Stiftung übernommen.

Wir werden das wunderbare Lächeln von Maravilha gern in Erinnerung behalten, da sie trotz ihrer vielen gesundheitlichen Behinderungen ein ausgesprochen fröhliches Kind ist. Wir hoffen, dass sie trotz ihrer Blindheit in ihrer Heimat ein weitgehend normales Leben führen kann.

Das Team der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie sowie der Orthopädischen Klinik am König-Ludwig-Haus am Universitätsklinikum Würzburg. – Das Kind wurde in der Klinik zur Behandlung vorgestellt durch Friedensdorf International.

Maravilha, Angola, mit Betreuerin

Universitätsklinikum Würzburg